Selbsthilfegruppen im Mehrgenerationenhaus Gotha

Im Rahmen unserer Arbeit als Arbeitsgruppe Depression e.V. möchten wir uns natürlich breit aufstellen. Dazu gehört auch die Organisation von Selbsthilfegruppen, um Betroffenen einen unverbindlichen Anlaufpunkt geben zu können.

Betroffene haben in der Regel Scheu davor, über die Probleme zu sprechen, die sie bedrücken. Sie fühlen sich unverstanden, oft allein gelassen. Betroffene nehmen selber wahr, dass sie in eine schwierige oder sogar bedrohliche Situation geraten sind, die ihr bisheriges Leben in Frage stellt. Sie sind dann damit konfrontiert, dass vieles sich verändert hat. Sie stellen für sich fest, dass es nicht so weitergehen kann wie früher, es muss etwas passieren. Vielen Menschen fällt es sehr schwer (besonders vielen Männern!), das eigene Leiden und die eigenen Probleme zunächst vor sich selber und dann auch vor anderen einzugestehen. Leben wir doch in einer Gesellschaft, die Jugendlichkeit und Gesundheit, Tüchtigkeit und Erfolg, Durchsetzungs- und Konkurrenzfähigkeit hoch bewertet. Ausgerechnet nun soll man Hilflosigkeit oder zumindest Hilfsbedürftigkeit eingestehen?! Der „Leidensdruck“ ist hier ein wichtiger Motor, diese Hürde zu überwinden und sich anderen zu öffnen.

Man muss sich nach Hilfe umsehen, bei Freunden und Verwandten, bei Fachleuten. Diese Maschinerie nimmt in den meisten Fällen einen gewissen Automatismus auf. Mit der Familie und Freunden ist das oft so eine Sache. Der Betroffene fühlt sich oft nicht verstanden, ja sogar allein gelassen. Immer wieder muss er/sie sich verletzende Sprüche anhören, wie „reiß Dich doch mal zusammen“, „hab dich nicht so“ oder „was ist nur mit Dir los?“. Eine Frage, die sich die meisten Betroffenen immer selbst stellen. In der Regel ziehen Betroffene sich dann zurück. Es kann und will ja doch keiner helfen. Selbstzweifel folgen und letztendlich leider auch die Selbstaufgabe, bis hin zum Suizid! Oft kann aber die Gesprächsbereitschaft ein Türöffner zur Krankheit des Betroffenen sein.

Immer wieder machen die Betroffenen auch die Erfahrung, dass unter ebenfalls Betroffenen eine andere Offenheit vorhanden ist. Er/sie fühlt sich verstanden. Diesen Fakt wollen wir nutzen. Wir als Genesungsbegleiter haben in den Kliniken, Tageskliniken oder anderen Gruppen ebenfalls diese Erfahrung gemacht. Genau das möchten wir in unseren Selbsthilfegruppen anbieten. Den Austausch von Erfahrungen unter Betroffenen. Ein Austausch auf Augenhöhe sozusagen.

Hier ist auch unser Ansatz für die Bildung unserer Selbsthilfegruppe im Mehrgenerationenhaus Gotha zu finden. Austausch auf Augenhöhe. Allerdings möchten wir noch einen Schritt weitergehen. Im Rahmen unserer Arbeitsgruppe Depression, möchten wir zusätzlich eine weitere Begleitung anbieten. Wir bieten den Betroffenen an, über unsere Möglichkeiten einen eigenen Weg aus der Krise zu finden. Wir haben es geschafft! Sie können das auch.

Wir bitten darauf zu achten, dass auf Grund der Corona-Pandemie-Bestimmungen auch wir ein Hygienkonzept einhalten müssen. Daher ist es erforderlich, dass Sie sich bei Interesse vorher anmelden. Dies ist per Mail oder per Telefon möglich: 03621/35 00 00 2 möglich.

Termin: mittwochs 19:00 – 21:00 Uhr (erstes Treffen: 07.10.20)