Hilfe für Angehörige

Was Angehörige und Freunde tun können

Viele Angehörige und Freunde kennen das Gefühl der Hilfslosigkeit, der Angst, der Schuldgefühle, aber auch des Ärgers. Es ist oft nicht zu verstehn, warum sích der Partner, das Kind, der Bruder, die Schwester oder der Freund verändert haben. Auf einmal ist derjenige oder diejenige Lust- oder Schwunglos. Der Antrieb fehlt. Innere Leere und Hoffnungslosigkeit sind an der Tagesordnung. Sie empfinden ihren Angehörigen als komplett anderen Menschen. Sie finden sehr oft keinen Zugang oder versprüren sogar Ablehnung.

Oft entwickeln sich sogar Schuldgefühle oder Ängste in Ihnen, manachmal aber auch Ärger über den Erkrankten. Wenn sich dann die depressive Phase auch noch ausweitet oder länger anhält, müssen sich die Angehörigen oft auf eine eigene Überlastung und Erschöpfung einstellen. Sie müssen ihrem Angehörigen eine Vielzahl alltäglicher Sachen bzw. Aufgaben abnehmen.

Genau an dieser Stelle möchten wir Ihnen behilflich sein. Es gibt aus unserer Erfahrung heraus Wege, ihrem Angehörigen Brücken zu bauen und demjenigen zu helfen einen Ausweg zu finden und zu gehen. Worauf gründen sich unsere Erfahrungen? Wir haben die beste Grundlage, die es dafür geben kann. Wir sind selbst Betroffene. Wir haben das Alles selbst durchlebt. Wir haben auch erfahren müssen, dass uns unsere Angehörigen nicht verstehen, leider auch oft nicht verstehen wollen. Für uns war es sehr schmerzhaft, Ablehnung zu erfahren. Gut gemeinte Empfehlungen wie „Reiß dich zusammen“ oder Aufmunterungen wie „Kopf hoch, es wird schon wieder“ helfen jedoch nicht. Eine Depression hat vielfältige Ursachen und kann jeden treffen. Niemand trägt Schuld an der Krankheit, weder Sie noch der erkrankte Mensch. Sie belastet nicht nur den Betroffenen, sondern auch viele Personen in seiner Umgebung – und besonders die nahen Angehörigen und Freunde.

Grundlegende Fakten für Angehörige depressiv Betroffener

  1. Holen Sie sich professionelle Hilfe. Ziehen Sie z.B. einen Arzt zu Rate!
  2. Informieren Sie sich über die Krankheit, eine Depression ist keine Stimmungsschwankung. Akzeptieren Sie die Depression als das was sie ist – eine Krankheit!
  3. Bleiben Sie geduldig, denn ihre Besonnenheit kann Leben retten! Gib dem Betroffenen Raum, setze angemessene Grenzen. Es ist okay, wenn du unzufrieden bist. Einen Menschen zu lieben, der unter Depressionen leidet, ist eine Herausforderung. Derjenige braucht deine Liebe und Aufmerksamkeit, er muss wissen, dass du ihn unterstützt. Das heißt aber nicht, dass deine Gefühle und Stimmungen weniger zählen.
  4. Überfordern Sie sich nicht selbst, damit helfen Sie dem Betroffenen nicht!
  5. Seien Sie zurückhaltend mit gut gemeinten Ratschlägen, was Sie gut meinen, kann für den Betroffenen ein gefühlter „Angriff“ sein!
  6. Treffen Sie keine wichtigen Entscheidungen, ohne den Betroffenen dazu zu hören! Es sei denn, dass es um suizidale Handlungen geht!
  7. Erkundigen Sie sich über den Umgang mit Suizidalität.
  8. Halten Sie Notrufnummern bereit.
  9. Suchen Sie Kontakt zu Genesungsbegleitern, denn sie sind Experten aus Erfahrung.

In diesem Zusammenhang bieten wir Ihnen unverbindliche Beratung und Begleitung im Umgang mit Betroffenen.

Fragen Sie uns!